Freitag, 20. Februar 2009

Die unprofitabelste Airline der Welt, ein perfekter Einstand und der Mann mit dem Bohrer

So, hier also die ersten Erlebnisse aus Saudi Arabien. Bald folgen noch weitere lustige Ereignisse meiner ersten Tage. Erlebt sind sie schon, sie muesen jetzt lediglich noch runtergeschrieben werden..Jetzt aber erst einmal die ersten 1-2 Tage..

Gäbe es einen Preis für die unprofitabelste Airline der Welt, dann würde eine namentlich an dieser Stelle nicht genannte Airline :-) diesen wohl mit großem Abstand gewinnen. Schließlich war der nächste Passagier der ca. 30 Passagiere auf meinem Flug in einem Grossraumflieger nach Jeddah von meinem Platz aus nur vage auszumachen und lediglich per geschätztem 12-minütigen Fußmarsch zu erreichen. Vielleicht solltest du da mal deine studentische Unternehmensberatung (Schrägstrich „Sekte“, Schrägstrich „Schlagende Verbindung“) vorbeischicken, Alex, so ganz optimal scheint das naemlich nicht zu funktionieren...:-) Naechster Abschnitt wurde aus Zensurtechnischen Gruenden entfernt..


So, soweit so gut..Jetzt wird die ganze Geschichte allerdings etwas erheiternd (zumindest für den neutralen Betrachter). Noch mit einem freundlichen „Herzlich Willkommen in Saudi-Arabien“ vom Grenzbeamten begrüßt, wartete ich leider eine halbe Stunde vergeblich am Gepäckband auf meinen Koffer. Die Kofferhandlingsgesellschaft interessierte sich dafür aber in ähnlichem Maße wie diverse Vergleichsunternehmen in Südafrika (ein Name sei an dieser Stelle nicht genannt). Halb so schlimm dachte ich mir und ging nach draußen, wo mich mein indischer Fahrer Mahmoud erwartete. Endlich in der Apartmentanlage um 6 Uhr morgens angekommen, wollte ich eigentlich ganz gern ins Bett gehen. Die Problematik war jedoch, dass mein Schlüssel beim Hineinstecken ins Schloss abbrach – unlücklich, besonders um die Uhrzeit. Denn so musste ich meinen Mitbewohner aus dem Bett klingeln, der mir dann nach 15 Minuten lediglich in Boxer-Shorts bekleidet, die Tür öffnete.

Am nächsten Tag wurde ich (für mein bisher abgeleistetes Schlafpensum) früh von meinem Traineekollegen Adiam aus dem Bett geklingelt. Da mein Gepäck ja nicht mitgekommen war verbrachten wir die eine oder andere Stunde in einer der zahlreichen und zugleich riesigen Malls von Jeddah, in denen ich mir ein paar Hemden für die Arbeit am Flughafen besorgte. Als wir spätabends aus der Stadt zurückkehrten merkte ich, dass ich den Schlüssel meines Zimmers, das ich abgeschlossen hatte da ich ja keinen Wohnungsschlüssel hatte, verloren hatte. Kann passieren.. Also, „Maintenance“ angerufen, die auch sogleich mit Schlagbohrer und Co. anrückten. Der zwischenzeitlich doch recht verzweifelnd ausschauende „Bohrmann“ bekam nach einer geschlagenen Stunde (mit zugegebenermaßen ziemlich skurrilen Methoden) die Tür auf. So wie sie dann aussah, hätte man sie eigentlich auch genauso gut eintreten können..


Das wars erst einmal von meinen ersten Eindrücken. Ich könnte euch noch weitere Geschichten aus dem Kuriositätenkabarett erzählen, von Geschäften, die mehrmals am Tag zu Gebetszeiten schließen, von Verkäufern, die beim Rückgeld geben 150 minus 137 in den Taschenrechner eingeben und vielem mehr, doch dazu dann ein ander Mal! Bis bald!

Oli

P.S.: Vogel, Simon: Hier kann man sich Anzüge für 150 Euro maßschneidern lassen. Ein Traum, oder? Gut, dass ich mir vor ein paar Tagen noch einen gekauft habe, für den ich hier 3 bekommen hätte..

2 Kommentare:

  1. Zieh mal den Bauch ein, mach dich ein wenig viel kleiner und bestell mir noch einen mit...

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  2. Weltklasse, deine Story (leider ein wenig "gefaceliftet")!

    Als Zeitzeuge fallen mir noch einige "Oli-da-sahst-du-nicht-gut-aus"-Stories ein!

    Come on, Roger!

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