Dienstag, 16. Februar 2010

Von gutem Wein wird man müde, von Goon betrunken

Dieser Satz und nichts anderes ist das Fazit nach dreieinhalb Monaten Australien, die nun zur Neige gehen. Ihr habt richtig gehört, in wenigen Tagen werde ich wieder im Lande sein und euch mit meiner Anwesenheit erfreuen. Daher ein Fazit der letzten Tage und des gesamten Australientrips:

Der letzte Blog wurde auf der Fahrt nach Noosa geschrieben. Dort verbrachten wir wieder einmal endlose Stunden am Strand mit Bodyboarden sowie einer coolen Kajaktour. Bei der Kajaktour unterschätzten wir leicht die Strömung des Meeres, so dass wir teilweise keinen Meter vorankamen. Die springenden Wale aus Südafrika lassen grüßen ("Paddle harder! Paddle together!"). Trotzdem ein richtig schöner Trip und ein gechillter Ort. Quasi eine Art Altendomizil, denn wo man hinsieht betagte Menschen. Sollte es hier ein KUZ geben würden hier bestimmt Ü80 Parties gefeiert werden.

Nach 3 Tagen checkten wir in Noosa aus und machten uns auf nach Brisbane. Generell kann man hier schon einmal vorbeischauen. Muss man aber nicht. Highlight wohl die rasante Fährenfahrt und der 3stündige Aufenthalt im Musikladen. Hatten wir ein Spaß mit den Gitarren, Trommeln, Flöten, Klavieren und sonstigen Sachen die wir nicht spielen können.

Ich, Anna, Svenja und Linde in Brisbane fein aufgereiht nach Größe

Nun sitze ich schon im Nachtbus nach Sydney (Fahrzeit 16:35 Stunden) und habe mich bereits von meinen Betreuungskindern verabschiedet. Ich muss sagen, dass ich mit meinen Kindern wirklich Glück hatte, denn die letzten zwei Wochen waren sehr lustig. Wahrscheinlich noch lustiger als es mit Ida geworden wäre..Vergesst nicht gesund zu kochen und nicht nach 10 ins Bett zu gehen. "Aus großer Verantwortung erfolgt große Kraft" oder wie auch immer..

Hier noch ein paar Highlights der vergangenen 14 Tage:
"Ich esse kein Seafood...Nur Fisch."
"Wie heißen nochmal diese mit Luft gefüllten Luftballons? Aja, Vakuumballons!"
Herdplatte steht auf 0.."Oli, warum braten die Zwiebeln nicht an?"
Linde sucht verzweifelt eine halbe Stunde lang eine Tüte im Hostelkühlschrank.."Oli, du Tüte ist wirklich nicht da, ich habe alles durchgeschaut" "Hast du auch hinter der gelben Tüte oben geschaut?" "Ähm, ah, da ist sie ja. Die war eben wirklich noch nicht da."
"Ei wisch mie e Schauer!"
"Seid ihr eigentlich noch mit Karten oder schon mit Navis aufgewachsen?" "Karten! Und wir können die auch noch lesen!"

Ja, so in etwa sahen meine Konversationen die letzten Wochen aus :) Nein, es war wirklich lustig und sehr nett von euch, dass ihr mich in meiner verzweifelten Lage mitgenommen habt!

Alles in allem bleibt mir jetzt noch ein Fazit der letzten dreieinhalb Monate zu ziehen:
Von Frankfurt bin ich mit Hannah über New York und LA nach Sydney geflogen. Schon diese ersten Tage waren sehr cool und wir haben viel erlebt. Interessant war, dass der Stressfaktor stetig abnahm je westlicher man kam. New York, super stressig, LA, viel relaxter, Sydney, cool as a cucumber..Die ersten zwei Wochen standen unter dem Motto einleben in Sydney, Job, WG und Freunde finden. Das alles hat recht gut funktioniert. Als Ronald dann nach Sydney kam und wir gen Melbourne aufbrachen hatte ich mich angefangen richtig wohl in Sydney zu fühlen und es fiel mir ein wenig schwer die Stadt zu verlassen. Dann der "Urlaub" mit Ronald über Weihnachten in dem wir die Great Ocean Road abfuhren, bei Paul relaxten und Neujahr in Sydney feierten. Solltet ihr über Neujahr in Australien sein, lasst euch das Feuerwerk in Sydney nicht entgehen. Es lohnt sich..Hiernach hieß es Aufbruch nach Melbourne. Auch hier galt es eine WG, Freunde und möglichst einen Job zu finden. Die erste Hälfte funktionierte recht gut, die zweite semioptimal. Leider hat die Sache mit der Medienakkreditierung bei den Australian Open nicht hingehauen, so dass die Interviewgeschichte schwieriger als erwartet lief. Nach den Australian Open standen die Whtisundays mit Gerrit und Hauke auf dem Programm. Leider hatten wir kein großes Glück mit dem Wetter, allerdings war der Trip trotzdem sehr lustig! Glück hatte ich damit, dass ich dann drei nette Mädels traf die mich anstatt meiner norwegischen Freundin auf der Reise gen Sydney begleiteten. Highlight hier wahrscheinlich der Fraser Trip..

Tja, dass waren alles in allem meine dreieinhalb Monate in Australien. Der Aufbruch kommt doch recht überstürzt, aber ich freue mich schon euch alle in Deutschland wiederzusehen! Vielen Dank für euer Interesse, ich hoffe ihr schaltet demnächst wieder ein, wenn es heißt "Heidihoppsasa, ich mache mich auf den Weg neue Kontinente zu erkunden". Es bleibt mir nur noch mich bei Klippo fürs Immer-da-sein und dein Verständnis für das So-lange-weg-sein sowie meinen Eltern für eure moralische Unterstützung über die gesamte Reise zu bedanken! Ich freu mich auf euch!

Philosophischer Hund beobachtet Surfer in 1770
Ein Highlight für sich: Spieler Juli in Australien

Wieder was gelernt im Ausland..

Und falls ihr auch gerne einmal nach Australien wollt, euch aber nicht traut, da ihr nicht wisst was ihr einpacken sollt, hier eine kleine aber elementare Hilfe..
Ultimatives Strandpaket bestehend aus Handtuch, Banane, Flip Flops,
Sonnenbrille, Hut, Sonnencreme, ipod, Buch, Wasser

Bis demnächst mal wieder!

Donnerstag, 11. Februar 2010

Überfahrene Quallen chillen mit Chilled-kröten

Heute wird der Blog wieder einmal seiner Aufgabe gerecht wichtige Lebenslektionen zu lehren. Aber dazu später mehr. Vorerst eine kurze Rekapitulation der letzten Tage:

Von den Whitsundays haben meine zu betreuenden Kinder Linde, Anna, Svenja und ich den Nachtbus Richtung Emu Park genommen. Sagt euch nichts? Uns auch nicht. Problem war allerdings, dass unser eigentlicher Stopp Agnes Water/Town of 1770 unter Wasser durch den Monsun stand. Wir machten das beste aus den 3 Tagen im gechillten Hostel und ließen uns Doppelkopf von Anna beibringen. Highlight nach 1,5 Stunden spielen, die Frage von Anna an Linde, ob sie das Spiel nun halbwegs verstanden habe. Deren Antwort darauf: "Ja schon, am Ende legt man immer die Kreuzdame.." Naja, wohl nur lustig, wenn man Doppelkopf kennt. Aber wie sagen sie selbst so schön über sich: "Wir sind halt noch ein bisschen blau hinter den Ohren.."

Kinder mögen Sandburgen

Dann ging es weiter zu unserem ursprünglich früher geplanten Stopp in 1770. Nach einem langen langen Tag im Wasser und mehreren Stunden Bodyboarden (man munkelt, dass an diesem Tag der Rekord für die "längste Zeit im Wasser am Stück" geknackt wurde) checkten wir in einem lässigen Hostel ein und schauten uns den unfassbaren Sternenhimmel hier in Australien an. Ohne zu übertreiben haben wir an dem Abend geschätzte 20 Sternschnuppen gesehen.

Nun aber zur versprochenen Lektion des heutigen Blogs:

Die vergangenen 3 Tage haben wir auf Fraser Island verbracht. Eine Insel, die fast nur aus Sand besteht. Dafür haben wir einen Self Drive Camping Trip (kann man das so sagen? Man weiß es nicht..) gebucht. Am ersten Tag wurden 60 Leute in sechs 10er Gruppen eingeteilt. Wie sollte es anders sein, wir hatten natürlich 8 Deutsche und lediglich 2 Schweden in unserem "Team". Dieses "Team" sollte sich jedoch nicht als solches erweisen, denn schon am ersten Tag gab es "Beef" zwischen den vier deutsch-russischen Mädels und uns. Grund: Anscheinend unsere "Faulheit". Dies führte dazu, dass sich eine Russin dazu gezwungen sah, jedem Teammitglied eine Aufgabe zu vergeben. Und hierin liegt auch die Moral der Geschichte. Denn merkt euch: Auch wenn ihr keine Möglichkeit seht, es gibt immer einen Weg eine Sache komplizierter zu gestalten als sie eigentlich ist. Und wenn euch das noch nicht reicht könnt ihr den Stressfaktor auch noch ein wenig erhöhen um das Konfliktpotential zu pushen.

Hier die von der netten Russin vergebene Aufgabenverteilung:
Ich - Keine, "denn du bist ja derrrrr Fahrrrrrrerrrrrrr. Du kannst dich errrrrrrrholen!" Vielen Dank, sehr nett von dir!
Anna, Linde - Müllsortierung und Aufräumerin (musste alles "heute noch" geschehen!)
Svenja und sie selbst - Abwaschen (erfordert höchste körperliche Anstrengung und kann daher nur von ihr selbst ausgeübt werden)
Drei weiteren Russengirls - Kochen (können sie gut, sind alle schon seit 10 Jahren verheiratet. Kein Spaß..)Die beiden Schweden - Ein- und Auspacken

Natürlich beschwerte ich mich anfangs über mein hartes Los, ließ die Sache aber dann doch auf sich beruhen um den Konflikt nicht weiter anzuschüren. Der Trip selbst war allerdings super cool. Die Insel ist einfach super schön, viele Sanddünen, ewig lange Strände und türkisene Seen. Solltet ihr also einmal in der Nähe sein, lasst es euch nicht entgehen. Außerdem nutzt die Möglichkeit zu fahren. Ich verstehe nicht warum außer mir in der Gruppe niemand fahren wollte (bzw. konnte, da außer den Russinnen niemand 21 Jahre alt war), denn es war - um in Annas Worten zu sprechen - "herrlich". Besonders spaßig auch das Überfahren von toten Quallen, die neben Pseudeschildkröten (Steine, die ihnen für schwedische Augen zum verwechseln ähnlich sehen) blöd am Strand herumliegen.

Meine Perspektive der InselUnser "Team"
Schiffswrack auf Fraser

Stay tuned, heute geht es weiter in Noosa und einem dortigen Kajaktrip den Fluss entlang. Later Mates!

Donnerstag, 4. Februar 2010

Heute enthält der Blog zwei wichtige Lektionen fürs Leben:

1.Versuche niemals deinen Rücken selbst einzucremen, denn so sehr du dich auch bemühst, du deckst nicht jede Stelle ab. Die Folge: Ein unangenehmer Sonnenbrand. Um das Ganze auf eine mathematische Gleichung zu bringen: Eincremen lassen > selbst eincremen

2. Verwende äußerste Sorgfalt bei der Suche nach einem Reisepartner via Internet. Ich dachte ich wäre besonders schlau, wenn ich mir über Couchsurfing ein paar Reisepartner für die Ostküste zusammentrommele. Falsch gedacht, die Sache erwies sich als "Griff ins Klo"..

Vor wenigen Tagen traf ich meine prädestinierte Reisepartnerin in Airlie Beach. Ursprünglicher Plan von uns war es, 2 Tage auf den Whitsundays zu campen und dann in einem Camper die Ostküste runterzureisen. Schon beim ersten Treffen hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch..Egal, ins Boot gesetzt und zum Campingplatz auf die Insel fahren lassen. Zu meinem großen Glück waren wir die einzigen Menschen auf der verlassenen Insel..Die Insel an sich war ein Traum, unsere Gespräche weniger und so fasste ich schon am ersten Abend die Entscheidung sie nach dem Campingtrip zu "dismissen". Nachdem wir dann vom Campingtrip zurückkehrten und an der Bushaltestelle standen, hörte ich mich die folgenden Worte sagen:

"Let's be honest, it just didn't work out between the two of us and I think we'd both be better off if we kept on travelling on our own from this point! Don't you think so?" Es fühlte sich fast an, als würde ich mich mit jemandem Schlussmachen. Und um die Sache noch komplizierter zu machen, meint sie ganz im Ernst: "Really? You don't want to keep on travelling with me?" Neiiiiiiiiiiiiiiiiiin, verdammisch, wir hatten uns ungefähr 4 Sätze in 2 Tagen zu sagen, wie soll man denn da zusammen reisen? Stattdessen sagte ich: "You're gonna be fine, you'll meet tons of cool people!" Die Situation schien nun wirklich aus dem Ruder zu geraten, da sie nur dastand wie ein Laternenpfahl und mich fast weinend ansah. Es tat mir ja auch leid, aber ich habe es selten erlebt, dass sich zwei Menschen so wenig zu sagen haben. Nach einem dahintengemurmelten "Goodbye" trennten sich also unsere Wege..

Nun führe ich also meine Ostküstenreise mit einer Gruppe deutscher Mädels gen Süden weiter. Es scheint als ob wir den Regen verfolgen, denn wo wir hinkommen, regnet es erst einmal. But in the end will everything good..

Ausblick von einem Bushwalk (Vogel, ich habe schon wieder die 10km Grenze gesprengt!)
Zelt direkt am Strand
Ausblick vom Campingground
Sonnenuntergang