Dienstag, 16. Februar 2010

Von gutem Wein wird man müde, von Goon betrunken

Dieser Satz und nichts anderes ist das Fazit nach dreieinhalb Monaten Australien, die nun zur Neige gehen. Ihr habt richtig gehört, in wenigen Tagen werde ich wieder im Lande sein und euch mit meiner Anwesenheit erfreuen. Daher ein Fazit der letzten Tage und des gesamten Australientrips:

Der letzte Blog wurde auf der Fahrt nach Noosa geschrieben. Dort verbrachten wir wieder einmal endlose Stunden am Strand mit Bodyboarden sowie einer coolen Kajaktour. Bei der Kajaktour unterschätzten wir leicht die Strömung des Meeres, so dass wir teilweise keinen Meter vorankamen. Die springenden Wale aus Südafrika lassen grüßen ("Paddle harder! Paddle together!"). Trotzdem ein richtig schöner Trip und ein gechillter Ort. Quasi eine Art Altendomizil, denn wo man hinsieht betagte Menschen. Sollte es hier ein KUZ geben würden hier bestimmt Ü80 Parties gefeiert werden.

Nach 3 Tagen checkten wir in Noosa aus und machten uns auf nach Brisbane. Generell kann man hier schon einmal vorbeischauen. Muss man aber nicht. Highlight wohl die rasante Fährenfahrt und der 3stündige Aufenthalt im Musikladen. Hatten wir ein Spaß mit den Gitarren, Trommeln, Flöten, Klavieren und sonstigen Sachen die wir nicht spielen können.

Ich, Anna, Svenja und Linde in Brisbane fein aufgereiht nach Größe

Nun sitze ich schon im Nachtbus nach Sydney (Fahrzeit 16:35 Stunden) und habe mich bereits von meinen Betreuungskindern verabschiedet. Ich muss sagen, dass ich mit meinen Kindern wirklich Glück hatte, denn die letzten zwei Wochen waren sehr lustig. Wahrscheinlich noch lustiger als es mit Ida geworden wäre..Vergesst nicht gesund zu kochen und nicht nach 10 ins Bett zu gehen. "Aus großer Verantwortung erfolgt große Kraft" oder wie auch immer..

Hier noch ein paar Highlights der vergangenen 14 Tage:
"Ich esse kein Seafood...Nur Fisch."
"Wie heißen nochmal diese mit Luft gefüllten Luftballons? Aja, Vakuumballons!"
Herdplatte steht auf 0.."Oli, warum braten die Zwiebeln nicht an?"
Linde sucht verzweifelt eine halbe Stunde lang eine Tüte im Hostelkühlschrank.."Oli, du Tüte ist wirklich nicht da, ich habe alles durchgeschaut" "Hast du auch hinter der gelben Tüte oben geschaut?" "Ähm, ah, da ist sie ja. Die war eben wirklich noch nicht da."
"Ei wisch mie e Schauer!"
"Seid ihr eigentlich noch mit Karten oder schon mit Navis aufgewachsen?" "Karten! Und wir können die auch noch lesen!"

Ja, so in etwa sahen meine Konversationen die letzten Wochen aus :) Nein, es war wirklich lustig und sehr nett von euch, dass ihr mich in meiner verzweifelten Lage mitgenommen habt!

Alles in allem bleibt mir jetzt noch ein Fazit der letzten dreieinhalb Monate zu ziehen:
Von Frankfurt bin ich mit Hannah über New York und LA nach Sydney geflogen. Schon diese ersten Tage waren sehr cool und wir haben viel erlebt. Interessant war, dass der Stressfaktor stetig abnahm je westlicher man kam. New York, super stressig, LA, viel relaxter, Sydney, cool as a cucumber..Die ersten zwei Wochen standen unter dem Motto einleben in Sydney, Job, WG und Freunde finden. Das alles hat recht gut funktioniert. Als Ronald dann nach Sydney kam und wir gen Melbourne aufbrachen hatte ich mich angefangen richtig wohl in Sydney zu fühlen und es fiel mir ein wenig schwer die Stadt zu verlassen. Dann der "Urlaub" mit Ronald über Weihnachten in dem wir die Great Ocean Road abfuhren, bei Paul relaxten und Neujahr in Sydney feierten. Solltet ihr über Neujahr in Australien sein, lasst euch das Feuerwerk in Sydney nicht entgehen. Es lohnt sich..Hiernach hieß es Aufbruch nach Melbourne. Auch hier galt es eine WG, Freunde und möglichst einen Job zu finden. Die erste Hälfte funktionierte recht gut, die zweite semioptimal. Leider hat die Sache mit der Medienakkreditierung bei den Australian Open nicht hingehauen, so dass die Interviewgeschichte schwieriger als erwartet lief. Nach den Australian Open standen die Whtisundays mit Gerrit und Hauke auf dem Programm. Leider hatten wir kein großes Glück mit dem Wetter, allerdings war der Trip trotzdem sehr lustig! Glück hatte ich damit, dass ich dann drei nette Mädels traf die mich anstatt meiner norwegischen Freundin auf der Reise gen Sydney begleiteten. Highlight hier wahrscheinlich der Fraser Trip..

Tja, dass waren alles in allem meine dreieinhalb Monate in Australien. Der Aufbruch kommt doch recht überstürzt, aber ich freue mich schon euch alle in Deutschland wiederzusehen! Vielen Dank für euer Interesse, ich hoffe ihr schaltet demnächst wieder ein, wenn es heißt "Heidihoppsasa, ich mache mich auf den Weg neue Kontinente zu erkunden". Es bleibt mir nur noch mich bei Klippo fürs Immer-da-sein und dein Verständnis für das So-lange-weg-sein sowie meinen Eltern für eure moralische Unterstützung über die gesamte Reise zu bedanken! Ich freu mich auf euch!

Philosophischer Hund beobachtet Surfer in 1770
Ein Highlight für sich: Spieler Juli in Australien

Wieder was gelernt im Ausland..

Und falls ihr auch gerne einmal nach Australien wollt, euch aber nicht traut, da ihr nicht wisst was ihr einpacken sollt, hier eine kleine aber elementare Hilfe..
Ultimatives Strandpaket bestehend aus Handtuch, Banane, Flip Flops,
Sonnenbrille, Hut, Sonnencreme, ipod, Buch, Wasser

Bis demnächst mal wieder!

Donnerstag, 11. Februar 2010

Überfahrene Quallen chillen mit Chilled-kröten

Heute wird der Blog wieder einmal seiner Aufgabe gerecht wichtige Lebenslektionen zu lehren. Aber dazu später mehr. Vorerst eine kurze Rekapitulation der letzten Tage:

Von den Whitsundays haben meine zu betreuenden Kinder Linde, Anna, Svenja und ich den Nachtbus Richtung Emu Park genommen. Sagt euch nichts? Uns auch nicht. Problem war allerdings, dass unser eigentlicher Stopp Agnes Water/Town of 1770 unter Wasser durch den Monsun stand. Wir machten das beste aus den 3 Tagen im gechillten Hostel und ließen uns Doppelkopf von Anna beibringen. Highlight nach 1,5 Stunden spielen, die Frage von Anna an Linde, ob sie das Spiel nun halbwegs verstanden habe. Deren Antwort darauf: "Ja schon, am Ende legt man immer die Kreuzdame.." Naja, wohl nur lustig, wenn man Doppelkopf kennt. Aber wie sagen sie selbst so schön über sich: "Wir sind halt noch ein bisschen blau hinter den Ohren.."

Kinder mögen Sandburgen

Dann ging es weiter zu unserem ursprünglich früher geplanten Stopp in 1770. Nach einem langen langen Tag im Wasser und mehreren Stunden Bodyboarden (man munkelt, dass an diesem Tag der Rekord für die "längste Zeit im Wasser am Stück" geknackt wurde) checkten wir in einem lässigen Hostel ein und schauten uns den unfassbaren Sternenhimmel hier in Australien an. Ohne zu übertreiben haben wir an dem Abend geschätzte 20 Sternschnuppen gesehen.

Nun aber zur versprochenen Lektion des heutigen Blogs:

Die vergangenen 3 Tage haben wir auf Fraser Island verbracht. Eine Insel, die fast nur aus Sand besteht. Dafür haben wir einen Self Drive Camping Trip (kann man das so sagen? Man weiß es nicht..) gebucht. Am ersten Tag wurden 60 Leute in sechs 10er Gruppen eingeteilt. Wie sollte es anders sein, wir hatten natürlich 8 Deutsche und lediglich 2 Schweden in unserem "Team". Dieses "Team" sollte sich jedoch nicht als solches erweisen, denn schon am ersten Tag gab es "Beef" zwischen den vier deutsch-russischen Mädels und uns. Grund: Anscheinend unsere "Faulheit". Dies führte dazu, dass sich eine Russin dazu gezwungen sah, jedem Teammitglied eine Aufgabe zu vergeben. Und hierin liegt auch die Moral der Geschichte. Denn merkt euch: Auch wenn ihr keine Möglichkeit seht, es gibt immer einen Weg eine Sache komplizierter zu gestalten als sie eigentlich ist. Und wenn euch das noch nicht reicht könnt ihr den Stressfaktor auch noch ein wenig erhöhen um das Konfliktpotential zu pushen.

Hier die von der netten Russin vergebene Aufgabenverteilung:
Ich - Keine, "denn du bist ja derrrrr Fahrrrrrrerrrrrrr. Du kannst dich errrrrrrrholen!" Vielen Dank, sehr nett von dir!
Anna, Linde - Müllsortierung und Aufräumerin (musste alles "heute noch" geschehen!)
Svenja und sie selbst - Abwaschen (erfordert höchste körperliche Anstrengung und kann daher nur von ihr selbst ausgeübt werden)
Drei weiteren Russengirls - Kochen (können sie gut, sind alle schon seit 10 Jahren verheiratet. Kein Spaß..)Die beiden Schweden - Ein- und Auspacken

Natürlich beschwerte ich mich anfangs über mein hartes Los, ließ die Sache aber dann doch auf sich beruhen um den Konflikt nicht weiter anzuschüren. Der Trip selbst war allerdings super cool. Die Insel ist einfach super schön, viele Sanddünen, ewig lange Strände und türkisene Seen. Solltet ihr also einmal in der Nähe sein, lasst es euch nicht entgehen. Außerdem nutzt die Möglichkeit zu fahren. Ich verstehe nicht warum außer mir in der Gruppe niemand fahren wollte (bzw. konnte, da außer den Russinnen niemand 21 Jahre alt war), denn es war - um in Annas Worten zu sprechen - "herrlich". Besonders spaßig auch das Überfahren von toten Quallen, die neben Pseudeschildkröten (Steine, die ihnen für schwedische Augen zum verwechseln ähnlich sehen) blöd am Strand herumliegen.

Meine Perspektive der InselUnser "Team"
Schiffswrack auf Fraser

Stay tuned, heute geht es weiter in Noosa und einem dortigen Kajaktrip den Fluss entlang. Later Mates!

Donnerstag, 4. Februar 2010

Heute enthält der Blog zwei wichtige Lektionen fürs Leben:

1.Versuche niemals deinen Rücken selbst einzucremen, denn so sehr du dich auch bemühst, du deckst nicht jede Stelle ab. Die Folge: Ein unangenehmer Sonnenbrand. Um das Ganze auf eine mathematische Gleichung zu bringen: Eincremen lassen > selbst eincremen

2. Verwende äußerste Sorgfalt bei der Suche nach einem Reisepartner via Internet. Ich dachte ich wäre besonders schlau, wenn ich mir über Couchsurfing ein paar Reisepartner für die Ostküste zusammentrommele. Falsch gedacht, die Sache erwies sich als "Griff ins Klo"..

Vor wenigen Tagen traf ich meine prädestinierte Reisepartnerin in Airlie Beach. Ursprünglicher Plan von uns war es, 2 Tage auf den Whitsundays zu campen und dann in einem Camper die Ostküste runterzureisen. Schon beim ersten Treffen hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch..Egal, ins Boot gesetzt und zum Campingplatz auf die Insel fahren lassen. Zu meinem großen Glück waren wir die einzigen Menschen auf der verlassenen Insel..Die Insel an sich war ein Traum, unsere Gespräche weniger und so fasste ich schon am ersten Abend die Entscheidung sie nach dem Campingtrip zu "dismissen". Nachdem wir dann vom Campingtrip zurückkehrten und an der Bushaltestelle standen, hörte ich mich die folgenden Worte sagen:

"Let's be honest, it just didn't work out between the two of us and I think we'd both be better off if we kept on travelling on our own from this point! Don't you think so?" Es fühlte sich fast an, als würde ich mich mit jemandem Schlussmachen. Und um die Sache noch komplizierter zu machen, meint sie ganz im Ernst: "Really? You don't want to keep on travelling with me?" Neiiiiiiiiiiiiiiiiiin, verdammisch, wir hatten uns ungefähr 4 Sätze in 2 Tagen zu sagen, wie soll man denn da zusammen reisen? Stattdessen sagte ich: "You're gonna be fine, you'll meet tons of cool people!" Die Situation schien nun wirklich aus dem Ruder zu geraten, da sie nur dastand wie ein Laternenpfahl und mich fast weinend ansah. Es tat mir ja auch leid, aber ich habe es selten erlebt, dass sich zwei Menschen so wenig zu sagen haben. Nach einem dahintengemurmelten "Goodbye" trennten sich also unsere Wege..

Nun führe ich also meine Ostküstenreise mit einer Gruppe deutscher Mädels gen Süden weiter. Es scheint als ob wir den Regen verfolgen, denn wo wir hinkommen, regnet es erst einmal. But in the end will everything good..

Ausblick von einem Bushwalk (Vogel, ich habe schon wieder die 10km Grenze gesprengt!)
Zelt direkt am Strand
Ausblick vom Campingground
Sonnenuntergang

Sonntag, 31. Januar 2010

Laber-Rhabarber

Freunde,

ich muss mich für meinen Freund Herrn Schlendrian entschuldigen, der sich zuletzt in meinen Blog eingeschlichen hat. Er hat mir sein tiefes Bedauern ausgedrückt und hat mir gegenüber schon Besserung gelobt..

Nun zu den Ereignissen der vergangenen 14 Tage:

Der letzte Blog ist kurz vor den Australian Open dotiert. Daher eine kurze Rekapitulation der dortigen Geschenisse: Wie bekannt, war ich darauf aus das eine oder andere Interview dort abzustauben. Das Unterfangen gestalte sich allerdings als schwieriger als gedacht. Obwohl ich ungefähr jeden Tag mit der netten Lady vom Medienmanagement telefoniert habe und sie mir jeden Tag aufs Neue versicherte "that your media acreditation is gonna be there by tomorrow" tat sich...nichts. Schade, denn mit einer Akkreditierung hätte man hier einiges erreichen können. So blieb es bei lediglich einem Interview und mehreren Vereinbarungen für ein baldiges Interview. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Frau vom Medienmanagement! Trotzdem gab es die ein oder anderen Highlights auf den Australian Open: Beispielsweise mein Auftritt in der Players Box der Rod Laver Arena beim Spiel Barrois - Stosur, als wir in der Box Kristina die ganze Zeit angezeigt haben zu challengen ("Barrois is challenging the call on the left service line, ball was called out"...bu-bum-bu-bum-bu-bum-bu-bum..."IN"...booooooooooooooooooooooooo). Weiteres Kuriosum: Mein Rausschmiss aus der Players Lounge in die ich mit Philip Kohlschreiber reingelaufen bin um ein Interview mit ihm zu führen, die nette Dame von der Security allerdings etwas dagegen hatte..Nebenbei habe ich mir natürlich die ein oder anderen guten Matches angeschaut. Z.B.: Thommy-Tsonga, Gonzalez-Korolev, Hewitt-Baghdatis, Murray, Nadal, usw. und so fort..

Andy Murray
in Kristinas BoxRod Laver Nightsesion

Am vergangenen Sonntag bin ich dann in den Flieger gen Mackay gestiegen. Dort habe ich mich wieder vereint mit den Spielern Naujok und Wein um auf einen gemeinsam Segeltörn zu gehen. Leider war das Wetter nicht überragend, der Trip um die Whitsunday Islands, eine karibische Inselgruppe, dennoch sehr sehr cool und vor allem lustig. Neben unzähligen Romeepartien spielte ein Spieler auch ein anderes Spiel. Kurze Darstellung der Situation: Unser Tisch spielt Romee. Ich frage den Nachbartisch, was sie spielen. Antwort: Kanaster. Ich frage noch einen Tisch was sie spielen. Antwort: Solitär. Spieler Wein aus dem Hintergrund, vertieft in eine Schachpartie: "Wir spielen Schach!" Aja, danke für die Info, es war schwer zu erkennen. Überhaupt hat sich Spieler Wein erneut für eine Hauptrolle in einer auf ihn zugeschnittenen Stand-Up Comedy Sendung empfohlen. Einzige Bedingung: Einfach er selbst sein und drauf los labern. Im Duett mit Spieler Juli eine todsichere Sache..

Tontaubenschießen
Einsame Insel

Ein weiteres Highlight des Trips (und hier heißt es aufgepasst Herr Hieronimus): Der Tauchgang im Riff. Ich hatte so ca. alle Symbole der Tauchersprache vergessen, den Buddy Check miteingeschlossen, doch dieses Mal hatte ich Dank meiner überragenden Atemtechnik noch genug Luft übrig. Mit sage und schreibe 100 von 200 Bar bin ich nach 40Min in 20Meter Tiefe aufgetaucht. Respekt an mich selbst..Der Tauchgang selbst war überragend. Die Artenvielfalt im Riff ist enorm. Man muss fast aufpassen, dass man von den Fischen nicht umgeschwommen wird..

Kleine Randnotiz, mein erstes öffentliches Konzert. Das Publikum lag mir zu Füßen und die Frauen schmissen ihre BH auf die "Bühne" (O-Ton eines Zuschauers/Fans/Groupies: "Oh ist das schöööön wie du spielst.."):

José Gonzalez

Am Donnerstag sind wir von unserem 4tägigen Trip zurückgekommen und ich habe mich in ein schäbiges Hostel eingemietet. Gerüchtenzufolge soll es in meinem 10er Zimmer (sehr gemütlich) Bettwanzen geben..Egal..BILLIG :) Dafür gibt es einen ganz tollen Spielplatz in Airlie Beach:
Schwere RechenaufgabeBBQ im Monsun


Am Montag steht wahrscheinlich nochmal campen auf den Inseln an, bevor es weiter an der Ostküste entlang Richtung Sydney geht. Nächster Stopp: Town of 1770. Adieu, Ahoi und Goodbye!

Sonntag, 17. Januar 2010

Australian Open coming up..

So lasset uns gemeinsam die letzte Woche rekapitulieren:

Am Montag sind die Qualifikationsspieler Wein und Naujok in Melbourne angekommen. Offensichtlich leidend unter dem Temperaturunterschied von 53 Grad - ausnahmsweise kein Scherz - hatte Spieler Naujok während der Busfahrt aus der Stadt mit leichten Müdigkeitsanfällen zu kämpfen. Generell galt hierbei die Faustregel: 1. Kreisverkehr: Hauke schlät ein. 2. Kreisverkehr: Hauke wacht auf. 3. Kreisverkehr: Hauke schläft ein, und so weiter und so fort..Ein sogenannter "devil's circle".

Nichtsdestotrotz machten wir uns abends noch einmal auf um das ein oder andere Bierchen einzunehmen. Mit dabei, mein bester Freund und Mitbewohner Matt..Und wie konnte es anders sein, Gerrit besann sich sofort alter Gewohnheiten und spielte Hauke einen Streich in dem er ihm schön das Bier übers Hemd kippte. Hauke, offensichtlich ein wenig anfälliger durch mangelden Schlaf, reagierte leicht angefressen. Schließlich konnte ich die Situation als anerkannter Hobbypsychologe allerdings auflösen und ein Handgemenge vermeiden..

Hauke, Gerrit, Matt, Ich

Ich möchte euch nun noch einmal kurz auf einen virtuellen Rundgang durch meine Wohnung nehmen:

Wir treten gemeinsam durch die Eingangstür des von außen schönen Reihenhauses im Stadtteil Newport. Im großen Eingangsbereich sehen wir...nichts, denn es mangelt an Möbeln. Wir schauen in die linke Tür hinein. Was mag dort wohl sein? Nichts..Wahrscheinlich moderne Kunst des Wohnens..Weiter geht es durch eine Schiebtür in den Wohn- und Kochbereich. Eine Couch, ein Fernseher, ansonsten viel unabgewaschenes Geschirr. Wir nehmen die Tür zum Hintergarten und sehen eine verwahrloste Fläsche auf der der ein oder andere Hundekothaufen zu sehen ist. Schön? Geschmackssache..

Nachdem wir uns vergewissert haben, dass Spül- und Waschmaschine nicht funktionieren nehmen wir die Treppe in den zweiten Stock. Wir sehen fünf Türen. Eine davon führt in mein Zimmer. Relativ klein, aber ok. Bett, Kommode, Schrank. Was will man mehr? Das gute, und auch hier werden wieder einige staunen, dieses Zimmer ist das einzig saubere im ganzen Haus. Denn nun folgt der schwierige aber unvermeidbare Gang durch die Badezimmertür. Schon auf den ersten Blick sieht man diverse Haare in sämtlichen Winkeln des Raums liegen, Hundetatzen in der Dusche und eine nicht wirklich funktionierende Klospülung. Das bitterste allerdings: Das Waschbecken ist verstopft. Seit wann und warum? Seitdem Mark vor geraumer Zeit hineingekotzt hat und sich keiner drum gekümmert hat. Warum auch, es geht ja auch ohne..

So, dies war ein kleiner Einblick in meine WG. Allerdings habe ich gestern ein Rohrreinigungsmittel gekauft und mal das Bad geputzt. Ich konnte mir die Scheiße einfach nicht mehr länger mitansehen..Jetzt geht es einigermaßen. Aber es ist schon erstaunlich zu sehen welch geringen Wert manche Leute auf Hygiene legen..

Was gibt es ansonsten noch in Kurzform zu berichten? Vielleicht, dass wir die Ehre hatten auf der weltschelchtesten Minigolfbahn der Welt zu spielen. Stellt euch einfach vor alle 18 Loch bestehen aus einer Geraden. Nur noch schlechter..

Auch ganz witzig, die Konversation mit einer 18jährigen Französin, die Hauke und Gerrit im Flieger hierher getroffen haben: "How are you gonna find a job here?" Schweigen... "Hmm, searching.." Aha, macht Sinn..

Am Donnerstag kam auch wieder meine lange nach Neuseeland ausgeliehene Escortdame Hannah mitsamt Entourage nach Melbourne. Wir nutzten die Chance um eine Fahrradtour zu machen und über Männer abzulästern. Die sind nämlich alle scheiße, das kann ich euch sagen! Fangt nie was mit denen an!

Ich, Anna, Hannah, Lilly

So, morgen gehen die Australian Open los und ich werde die ein oder anderen Interviews hier führen. Freu mich besonders auf die Night Session in der Rod Laver Arena mit Roger..

Machts gut!

Too fast, too furiousGina, ich und staunender Radfahrer mit Sonne in Melbourne - welch große SymbolikAbendessen mit Haukes Bekannten aus Hamburg - großartige Steaks, großartiger Wein

Samstag, 9. Januar 2010

Moving to Melbourne..

Es ist ein (neuer) Blog entsprungen
aus einer Hand so zart,
wie Oli hat gesungen,
von ih(hi)m kam die Art
und hat ein Blog gebracht
mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.

So und nicht anders heißt es im allbekannten Volksmund..Und wieder gibt es das ein oder andere erwähnenswerte zu berichten:

Vorerst - und hier heißt es Mama und Papa bitte aufgepasst - möchte ich stolz anmerken, dass ich an einem meiner letzten Tage in Sydney ein Kunstmuseum besucht habe. Und jetzt kommt es: In völligem Überschwang der Gefühle habe ich mir gar einen Audioguide ausgeliehen. Der unwahrscheinlichste von allen Fällen: Es hat mir sogar Spaß gemacht. Ich sage euch, ihr wärt stolz auf mich gewesen..

Außerdem bin ich endlich mal ein bisschen gesurft. Das Vergnügen hat allerdings nicht lange gehalten, da ich mir nach einer halben Stunde die Schulter beim Paddeln wieder ausgekugelt habe. Gerüchtenzufolge wird Spieler Mayer daher den Anfang der Wintersaison nächsten Jahres verpassen um sich in professionelle Behandlung zu begeben.

Nun aber zum wesentlichen: Nach fast 2 Monaten Sydney bin ich nun in Melbourne angekommen. Eine coole Stadt, in der es an jeder Ecke Straßenmusiker gibt und die eine ungemeine Barvielfalt und ein ausgiebiges Livemusik-Angebot bietet. Gestern war ich das ertse Mal abends unterwegs. Highlight: Die Berlin-Bar, die eine West- und eine Osthälfte eingerichtet hat. Negativ: Der Bierpreis. Günstigstes Bier: DAB, aus der 330ml Flasche für $9. Nicht wirklich was Christian Wölke als ein Schnäppchen bezeichnen würde..

Ost BerlinWest Berlin

Vielleicht noch ein Wort zu meiner WG, die ich hier für die nächsten 3 Wochen gefunden habe: Ein Pärchen, eine alternative Amerikanerin und ein Gothic Dude. Eigentlich halb so schlimm wie es sich anhört, da die Wohnung auch echt cool ist..Ganz lustig: Der Name der Katze, Nina. Auf den ersten Blick vielleicht nicht wirklich lustig, aber umso mehr wenn man weiß, wie er zustande gekommen ist..Eine ehemalige Mitbewohnerin hatte sich die Katze gerade gekauft als sie ein Feuerwehrauto vorbeifahren sah. Das Geräusch der Sirene hat sie an das Wort "Ni-no, ni-no, ni-no.." erinnert. Das das kein Name ist hieß die Katze fortan Nina. Es gibt schon komische Menschen :)

Am Montag kommen kurz nach Spieler Julis Ausscheiden aus dem Turnier wieder Lucky Loser nach Melbourne. In diesem Falle Gerrit und Hauke, die in dem 3tägigen Challenger ihr bestes geben wollen. Wer sie noch nicht kennt. Ich darf euch vorstellen, kleiner Mann, großer Mann:
Gerrit und Hauke

Wie bereits angedeutet gehen bald die Australian Open los und ich werde versuchen das ein oder andere Interview einzufangen. Danach geht es in den Norden der Ostküste, die ich gemeinsam mit einem amerikanischen Freund aus Sydney und seinem Auto herunterfahren werde. Auch ergeben sich bestimmt die ein oder anderen Stories, also bleibt dran..

Wetter in Melbourne

Dienstag, 5. Januar 2010

Lang lang ist der letzte Blog her, daher eine knappe Zusammenfasssung der letzten eineinhalb Wochen..

Vorerst eine nette Geste von mir: Von Ganzem Herzen wünsche ich jedem meiner Blogleser ein frohes neues Jahr! Ich hab euch ganz doll lieb. Und da ihr diesen Blog lest, habt ihr mich wahrscheinlich auch ganz doll lieb. Von daher ist diese Geste durchaus berechtigt an dieser Stelle.

Nun aber zu den Geschehnissen: Wie könnte es anders sein, das erste Thema ist natürlich die lebende Legende, der einzig verbliebene wahre Gentleman, ein echter Gigolo - ihr wisst von wem ich spreche - Ladies and Gentlemen, Rrrrrrrrrrrrrrrroooooooooonaaaaaaaaaald Juli! Ein stetiges Thema hier: sein Alter. Die Schätzungen hier liegen zumeist sehr nah beisammen. Selten gibt es erhelbliche Ausreißer. Die Einen schätzen ihn auf 35, die anderen auf 40. So auch am Weihnachtsabend in einer ausgestorbenen Bar in Geelong (bei Melbourne). Wir waren sage und schreibe die einzigen Gäste in einer riesigen Bar bis ca. 22 Uhr. Dann trudelten langsam und gemählich noch andere Schnappsnasen ein, die keine Freunde in der Gegend hatten. Und so wurde es doch noch ein netter Abend.

Alleine im Club - kein Problem..

Wir selbst verbrachten die Weihnachtszeit ebenfalls in Familienkreisen. Wie bereits im letzten Blog angedeutet flogen wir nach Geelong um dort mit Freunden von Ronald zu feiern. Neben der Great Ocean Road standen unter Anderem Bootstouren, große Familienessen, Pferderennen und Whirlpool-Sessions an. Besonders das Wetten auf Pferde hat es uns dabei angetan. Ich zitiere einen weiteren Gast aus Deutschland: "Aija, Paul, wieviel ham mer vor zwo Wochen in de Pott getan? Hunnert? Und dann jeder nochma fufzich oder? Sin zwohunnert! Un jetz ham mer hunnertneunzich. Aija, was willsten mehr? Zwo Wochen Spass gehabt, nix verloren, is doch subber.." Tja, ist vielleicht nur lustig wenn man direkt dabei war, dann aber umso mehr :)

Scheiße, schon wieder verloren..

Wir selbst haben auch auf das ein oder Pferd gewettet (Spieler Juli hat sogar $90 Dollar gewonnen, ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie er sich dafür hat feiern lassen..) und sind dann nochmal auf einen coolen Camping/Hiking-Trip gefahren. Die Crampions seien jedermann empfohlen (der völligüberteuerte Supermarkt in Halls Gap weniger..). Vogel, du wärst stolz auf mich, bin an einem Tag ca. 15km gehikt. Unserer nächsten Skitour steht (fast) nichts mehr im Wege..

McKenzie Waterfall

Am 30.12. sind wir zurück nach Sydney geflogen um dort Neujahr zu feiern. Selten habe ich so früh angefangen angefangen Neujahr zu feiern. Schon um 7.45 Uhr mussten wir das Haus verlassen um unseren guten Spot gegenüber von der Harbour Bridge zu sichern. Aber: Es hat sich gelohnt. Das Feuerwerk war sooooooooo schööööiiiin! Es hat mich ein an güldenes Glitzern an einem warmen Spätsommerabend bei Vollmond am See erinnert. Denkt mal über den Satz nach, denn so oft ihr ihn auch lest, er macht keinen Sinn..Ein paar Highlights dieses Tages möchte ich doch noch aufzählen:

So z.B. eine Frage von Nina bezüglich der Spielregeln des Spiels "Never ever have I ever..", bei dem alle Spieler trinken müssen die die aufgestellte Behauptung doch schon einmal gemacht/erlebt haben. Nina, die dieses Spiel noch nicht kannte, fragte dann ob man dann z.B. fragen könnte: "Never ever have I ever..(längeres Schweigen)..been on a boat!" Hmm, ja so in etwa funktioniert dieses Spiel und macht auch einen Heidenspaß..Weitere interessante Fragen wären auch "Hast du schon einmal in einem Bett geschlafen?", "Hast du schon mal bei McDonalds gegessen?" oder "Bist du auch manchmal müde?". Ich sage euch, ihr bekommt die verrücktesten Dinge dabei heraus..

Weiteres Highlight: Der etwas angetrunkene Spieler Juli, der gerne auch mal leere Flaschen in die Menschenmenge vor uns schmeisst oder bei angestimmten Liedern lauthals "Halt die Fresseeeee!" ruft. Sehr freundlich von ihm auch während Neujahr sich um die Anwohner zu sorgen..

Naja, genug von mir erstmal, drei Tage sind wir jetzt schon im neuen Jahr und ich habe noch einiges vor in Australien. Bald stehen die Australian Open an, von da gibt es bestimmt auch wieder einiges zu berichten Stay tuned..

Bondi bei Dämmerung (scheint das Leitmotiv meines Blogs zu werden..)